Wenn die Sterne Trauer tragen - für Thomas Kurzhals
02.01.2014
Als
sich
das
alte
Jahr
2013
in
seine
letzten
Stunden
quälte
und
mich
dabei
eine
wirklich
schlimme
Nachricht
von
einem
Freund
erreichte,
da
dachte
ich,
im
neuen
Jahr
2014
kann
es
eigentlich
nur
noch
besser
werden,
nach
all
diesen
Hiobsbotschaften.
Dass
es
gleich
mit
einem
richtigen
Tiefschlag
beginnen
würde,
ist
für
mich
gerade
überhaupt
nicht
fassbar,
denn
THOMAS
KURZHALS
ist
seiner
schweren
Krankheit
erlegen.
Knappe
drei
Wochen
zuvor,
am
13.
Dezember
2013, konnte er sein 60. Lebensjahr vollenden und bis dahin auf eine großartige Laufbahn als Musiker zurück blicken ….
Als
der
junge
Musikus
1970
in
Dresden
zu
studieren
begann,
machte
ich
mich
auf,
in
Sachen
Kultur
beruflich
aktiv
zu
werden.
Da
kannte
ich
die
STERN
COMBO
MEISSEN
bereits,
denn
die
spielte
regelmäßig
im
Gesellschaftshaus
„Hoppenz“
in
meiner
Heimatstadt
Elsterwerda
zum
Tanz.
Damals
als
Beat-Gruppe,
später
mit
Bläsern
und
ohne
den
„Kurzen“.
Als
der
hinzu
gezogen
wurde,
änderte
sich,
mal
wieder,
der
Sound
der
Band
und
die
eigentliche
kreative
Phase
der
Combo,
mit
THOMAS
KURZHALS
als
Komponist
und
Keyboarder,
nahm
ihren
Lauf.
Von
nun
an
bestimmten
die
Tasten
den
Sound
und
klassische
Strukturen
die
Lieder
und
großen
Werke.
Das
war
auch
jene
Zeit,
da
ich
die
STERN
COMBO
MEISSEN
als
Veranstalter
auf
einer
Bühne
im
Kulturhaus
Plessa
hatte
und
dort
ein
großartiges
Konzert
mit
Freunden
organisieren
und
erleben durfte. Ein Höhepunkt, der sich bei mir bis heute fest eingebrannt hat.
Der
erste
Mann
an
den
Tasteninstrumenten
der
STERN
COMBO
MEISSEN,
der
zweite
war
bekanntlich
Lothar
Kramer,
entwickelte
sich
zu
einem
genialen
Tasten-Zauberer
und
exzellenten
Komponisten,
dem
Qualität
vor
schnellen
Erfolg
ging.
Davon
zeugen
große
Werke
wie
„Weißes
Gold“
(1978)
oder
„Die
Reise
zum
Mittelpunkt
des
Menschen“
(1980),
aber
auch
seine
Bearbeitung
von
Vivaldi’s
„Der
Frühling“,
die
bis
in
heutige
Tage
einen
Höhepunkt
im
Konzertprogramm
der
Band
ist.
Selbst
als
die
Combo
aus
Meissen
zu
Beginn
der
1980er
Jahre,
dem
internationalen
Trend
folgend,
sich
vom
Art-Rock
und
komplexen
Stücken
zu
verabschieden
begann,
gelang
es
ihm
mit
seinen
Kompositionen,
das
Profil
seiner
Band
weiter
kunstvoll und publikumswirksam auszugestalten.
Diese
seine
Fähigkeiten
machte
sich
später
KARAT
zu
nutze,
die
mit
ihm
eine
weitere
Steigerung
ihrer
Möglichkeiten
erfuhren.
In
jener
Zeit
entstanden
zeitlos
schöne
Songs
wie
„Hab’
den
Mond
mit
der
Hand
berührt“.
Nach
dem
politischen
und
kulturellen
Kehraus,
als
künstlerische
Kontakte
abbrachen,
gute
Bands
sich
auflösten
und
Veranstaltungsmöglichen
wegfielen,
fand
er
seine
neuen
Aufgaben
in
der
Studioarbeit,
bis
es
ihn
Mitte
der
1990er
Jahre
endlich
wieder
auf
die
Bühne
und
zur
STERN
COMBO
MEISSEN
zog.
Hier
begann
der
zweiter
Teil
einer
wechselvollen
Karriere,
ehe
er
nach
einigen
Unstimmigkeiten
2008
wieder
endgültig
darauf
aus
war,
bei
seiner
Band
auch
seine
Lieder
wieder
selbst
und
nach
seinen
Vorstellungen
live
zu
präsentieren.
In
dieser
Konstellation
und
mit
ihm
an
den
Tasten
erlebte
die
STERN
COMBO
MEISSEN
einen
zweiten
Höhenflug,
der
über
das
neue
Album
„Lebensuhr“
(2011),
bis
zum
Konzert
im
Stage-Theater
und
die
damit
verbundene
Arbeit
zur
kommenden
DVD,
anhält.
Die
Band
ist
in
diesen
Tagen
dabei,
sich
selbst
noch
einmal
ein
besonderes
Denkmal
zu
setzen,
denn
nicht
weniger
als
das
darf
man
von
diesem
visuellen
Konzertmitschnitt
aus
dem
Stage-Theater
erwarten.
Ungewollt
und
unerwartet
werden
wir
nun
also
auch
eine
Hommage
für
THOMAS
KURZHALS
in
den
Händen
halten.
Das
alles
aufzuschreiben
fällt
mir
gerade
sehr
schwer,
denn
durch
feuchte
Augen
sieht
man
schlecht
und
nur
verschwommen,
auch
wenn
die
Erinnerungen
klar
und
deutlich
sind.
Es
sind
die
Erinnerungen
an
das
legendäre
Fusion
–
Konzert
mit
den
Klosterbrüdern,
das
als
eine
quadrophone
Glanzleistung
zu
erleben
war
und
auch
die
Erinnerung
an
jenes
Konzert
in
Plessa,
als
Bühne
und
Saalrückwand
noch
mit
riesigen
PA-Boxen
verbaut
wurden,
um
ein
Klangerlebnis
in
Quadrophonie erzeugen zu können.
Mir
ist
das
Konzert
zum
60.
Geburtstag
von
Thomas
Natschinski
in
der
Berliner
WABE
in
Erinnerung,
als
zum
ersten
Mal
die
Kurzhals-Komposition
„TNTK“
live
gespielt
wurde.
Ich
denke
an
ein
wuchtiges
Konzert
auf
der
Festung
Königstein,
als
ich
Larry
B.
zum
ersten
Mal
hörte
und
natürlich
auch
an
den
knackevollen
Theaterplatz
vor
der
Semperoper
in
Dresden
beim
Stadtfest.
Mir
fällt
ein
Regenkonzert
im
benachbarten
Großenhain
ein
und
auch
jenes
großartige
in
Meissen
an
der
Elbe,
als
die
STERN
COMBO
MEISSEN
und
die
alten
KLOSTERBRÜDER
wieder
auf
einer
gemeinsamen
Bühne
rockten.
Große
Gefühle
ergriffenen
mich
auch
bei
der
Verleihung
des
Kunstpreises
der
Stadt
Meissen
2010
an
die
STERN
COMBO
MEISSEN,
als
Reini bewegende Worte an diese, seine Band richtete, um deren Schaffen zu würdigen.
Mit
großer
Dankbarkeit
denke
ich
an
einen
tollen
Abend
im
Kulturhaus
von
Munzig,
als
ich
den
jungen
Manuel
Schmid
zum
ersten
Mal
mit
meinen
„alten“
Sternen
hörte.
Dazu
gehört
auch
jener
Moment,
als
sich
THOMAS
in
meinem
eigenen
Buch
vom
„Lebensgefühl
Rockmusik“
mit
einer
Widmung
verewigte.
Später
erlebte
ich
im
Amphietheater
Großkoschen
einen
munter
aber,
einfühlsam
singenden
Manuel
Schmid
und
ein
vor
lauter
Begeisterung
euphorisch
tobendes
Publikum.
Erst
recht
aber
wird
mir
das
berauschende
Konzerterlebnis
im
Stage-Theater
von
Berlin,
das
eine
STERN
COMBO
MEISSEN
in
Höchstform
und
bei
allerbester
Spiellaune
erlebte,
unvergessen
bleiben.
Hier
spielte
ein
exzellenter,
aufgewühlter
und
glücklicher
Tastenmann
mit
seiner
Band
wie
im
Rausch
für
seine
Freunde
und
Fans,
hier
sah
und
sprach
ich
ihn
zum
letzten
Mal, ehe er krank wurde.
Bei
all
diesen
erlebnisreichen
Stunden
war
es
stets
THOMAS
KURZHALS,
der
seiner
Combo
einen
unvergleichlich
einzigartigen
Sound
verpasste
und
endlich
stand
auch
wieder
die
gute
alte
Hammond
auf
der
Bühne.
Was
für
ein
Sound,
was
für
ein
Erlebnis
und
jetzt
–
was
für
ein
herber
Verlust!
Da
tröstet
es
nur
wenig,
einen
neuen
STERN
im
Rock-Olymp
und
Rocker-Himmel zu wissen und deshalb fällt es mir unsagbar schwer, das Unumgängliche zu akzeptieren.
Der
„Kurze“
war
ein
Gigant
und
Gigantisches
hat
er
geleistet.
Nach
dem
Konzert
im
Stage-Theater
war
mir,
als
ob
jetzt
gerade
noch
einmal
alles
beginnen
könnte,
die
Karten
noch
einmal
neu
gemischt
wären.
Genau
da
aber,
hoffe
ich
noch
immer,
denn
so
lange
die
STERN
COMBO
MEISSEN
ihre,
und
damit
seine,
Kompositionen
spielt,
so
lange
wird
THOMAS
„der
Kurze“
KURZHALS
immer
unter
uns
allen
weilen.
Unvergessen
ist
er
sowieso.
Ich
bin
sehr
dankbar,
diese
Zeit
von
1970
bis
jetzt miterlebt zu haben – DANKE Thomas und Du gehst „nicht ohne Laut“.